Chronik von Unterheinsdorf Teil 4

Rollbockbahn

Erstmals in den Jahren 1896/97 ersuchten die Industriellen im Heinsdorfer Grund um eine verbesserte Bahnanbindung. Zu dieser Zeit war die Fortführung der schon bestehenden Bahnstrecke von Reichenbach ob. Bf. nach Mylau durch den Heinsdorfer Grund vorgesehen, was letztlich so nicht realisiert wurde. Stattdessen wurde vom sächsischen Staat nunmehr eine schmalspurige Industriebahn bis Oberheinsdorf geplant, welche vor allem die schon vorhandenen Straßen mitbenutzen sollte. Im Jahre 1901 begannen die Arbeiten mit der Verbreiterung der Straßen und dem Abriss von Häusern an der vorgesehenen Trasse. Da die Strecke nur als Anschlussbahn für die Industrie vorgesehen war und vor allem Rollbockverkehr stattfinden sollte, wurde als Spurweite die Meterspur gewählt. Am 15. Dezember 1902 wurde die neue schmalspurige Industriebahn offiziell eröffnet.Mehrfach forderten die an der Strecke wohnenden Bürger auch die Einführung des Personenverkehrs, der dann auch am 1. Oktober 1909 aufgenommen wurde. Die Hauptaufgabe der Bahn lag aber immer in der Bedienung der zahlreichen Fabrikanschlüsse entlang der Linie. Der Transport von Normalspur-Güterwagen auf Rollböcken verlieh dieser Strecke schließlich den Namen Rollbockbahn.

Die begrenzte Linienführung in der Reichenbacher Altstadt und der zunehmende Straßenverkehr ab den 30er Jahren ließen die Bahn zu einem Verkehrsproblem werden. 1957 wurde zunächst der Personenverkehr eingestellt und 1962 wurde die Strecke stillgelegt.1997 gründete sich in Heinsdorfergrund ein Verein, um die letzten Sachzeugen der einstigen Rollbockbahn für die Nachwelt zu erhalten und ein kleines Museum am ehemaligen Bahnhof Oberheinsdorf einzurichten.
Quelle: Internetseite der Gemeinde Heinsdorfergrund

Freiwillige Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr Unterheinsdorf wurde im September 1874 gegründet. Dies wurde notwendig und auch unterstützt durch die Ansiedlung mehrerer Industriebetriebe im Dorf. Die ersten Kameraden waren Bauernsöhne aus den zahlreichen Gehöften im Ort und Mitglieder des schon bestehenden Turnvereins. Viele von ihnen waren bereits in den Fabriken des Ortes beschäftigt. Schon ein Jahr zuvor hatte die Gemeinde Unterheinsdorf eine vierrädrige Saug- und Druckspritze angeschafft. Dies war die erste Technik der jungen Wehr. 1878 bekamen die Kameraden eine einheitliche Bekleidung mit dazugehörigem persönlichen Gerät. Eine neue Schiebeleiter wurde dem Gerätepark 1891 zugeführt. Im Jahr 1934 wurde für die Wehr ein Motormannschaftswagen angeschafft, wodurch sich die Ausrückezeit wesentlich verbesserte. Außerdem wurde auch die alte Spritze durch eine Abrotzspritze ersetzt.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde das alte Fahrzeug durch einen PKW Opel ersetzt. 1959 bauten die Kameraden in Eigenleistung einen Lastwagen Typ „Steyer“ zu einem Mannschaftswagen um. Dieser versah seinen Dienst bis 1971. Danach wurde der Wehr vom Rat des Kreises Reichenbach ein Löschfahrzeug vom Typ „Robur“ mit Schlauchanhänger übergeben. Dieser wurde Ende 2004 stillgelegt und durch ein neues Löschfahrzeug vom Typ „Mercedes“ TSF-W (Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser) ersetzt.
Quelle: Internetseite der Gemeinde Heinsdorfergrund

Hochwasser 1954 / 1954

Anhaltende starke Regenfälle führten am 9. Juli 1954 zu einem Hochwasser des Raumbach das die gesamte Talaue überflutete und hohen Sachschaden verursachte. Im Betriebsgelände des VEB Auku wurde ein Wasserstand von 60 cm gemessen. Ein Jahr später brachte ein Gewitter in den Mittagsstunden des 1. August mit einem Wolkenbruch und Hagelwetter erneut Überschwemmungen und Verwüstungen. Der Raumbach riß vom Brennholz, Getreidegarben, Heu aus Wiesen und sogar Gartenzäune, Hundehütten, Kaninchenställe, Körbe und Wannen mit sich und unterspülte die Gleise der Rollbockbahn. Besonders empfindlich für den Ort waren die Straßenschäden, die vom Wasser aufgerissenen Brücken und das völlig vom Hochwasser unterspülte Fachwerkhaus ( Lehmstock ) der Stellmacherei Künzel. Im Betrieb Auku mussten die Arbeiter von der Feuerwehr aus ihrer bedrängten Lage befreit werden. Wasserhöhe 1 Meter.

Ein weiteres Hochwasser gab es am Pfingstsonntag, dem 13.05.1967. Ein lang anhaltender Wolkenbruch lies den Raumbach am Abend schlagartig über die Ufer treten. Besonders die tief gelegenen Grundstücke waren wieder betroffen. Auch das Betriebsgelände der Auku war bedroht, doch hier halfen Wasserschutzplanken die nach den Erfahrungen des Hochwassers von 1955 von der FFW aufgestellt wurden. Auch Anfang Juni 2013 Juni trat der Raumbach nach Dauerregen wieder über seine Ufer und überschwemmte die tiefergelegen Grundstücke im Dorf.

8mm Schmalfilme aus den 1950er und 1960er Jahren

Im Frühjahr 2023 wurde mir von Frau Göpfert eine Holzkiste mit 8mm Filmspulen aus dem Nachlass ihres Vaters Richard Fuchs übergeben. Nach Sichtung und Digitalisierung dieser Filme durch Konrad Schilbach wurden diese Filme von mit geschnitten und im Rahmen meiner technischen Möglichkeiten digital nachbearbeitet. Die Schmalfilme wurden in 2 öffentlichen Vorführungen im Gemeindezentrum anläßlich der 700 Jahrfeier der Gemeinde vorgeführt und fanden großes Interesse, nicht nur unter den älteren Dorfbewohnern. Da ich mehrfach nach diesen Filmen gefragt wurde, habe ich sie jetzt bei YouTube hochgeladen und verlinke sie auf dieser Internetseite.

Letzte Änderung am Montag, 1. April 2024 um 10:27:09 Uhr.

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